Wenn es gut läuft, verbringen wir durchschnittlich einen Drittel unseres Lebens schlafend. Gut so, denn der Schlaf dient der Regeneration von Körper und Geist. Doch Schlafstörungen machen für einen Grossteil der Bevölkerung, zumindest zeitweise, die Nacht zur Qual.
Ohne Schlaf geht es nicht
Guter und erholsamer Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren für körperliche und psychische Gesundheit. Über 90 Prozent unserer Gesundheit hängt von einem gesunden und ausreichenden Schlaf ab. Zu wenig oder gestörter Schlaf kann krank machen. Schlaganfälle, Zuckerkrankheiten, Alzheimer, Depressionen, die Liste der Krankheiten, welche den Schlaf nachweislich beeinflussen, wird jedes Jahr länger.
Schlechter Schlaf – häufigstes gesundheitliches Problem
Nahezu jeder Mensch kennt unruhige und schlaflose Nächte. Die häufigsten geäusserten Beschwerden sind Ein- und Durchschlafstörungen, häufiges nächtliches Erwachen, frühmorgendliches Erwachen und/oder eine beeinträchtigte Tagesmüdigkeit. Studien gehen davon aus, dass ein Drittel der Bevölkerung unter nicht erholsamem Schlaf leiden. Bei 10% der Bevölkerung liegt eine klinisch bedeutsame, behandlungsbedürftige Schlafstörung vor. In 85% aller Fälle verlaufen die Schlafstörungen – ohne eine frühzeitige und entsprechende Behandlung – chronisch. Schlafstörungen kommen in allen sozialen Schichten und in allen Altersklassen vor.
Das Risiko an Schlafstörungen zu leiden wird erhöht durch:
Wann ist eine Schlafstörung behandlungsbedürftig?
Kurzfristige Schlafstörungen während körperlichen Erkrankungen oder in Belastungssituationen sind völlig normal. Klingen die Beschwerden nach einigen Tagen wieder ab, können sie als harmlos eingestuft werden. Hält der schlechte Schlaf länger als drei bis vier Wochen an, ist es ratsam sich an einen Arzt zu wenden, um sowohl körperliche als auch seelische Ursachen abzuklären. Erfahren Sie mehr darüber, welche Therapien und Zugänge unser Behandlungsangebot für Schlafstörungen umfasst und warum der Schlaf bei uns eine zentrale Behandlungssäule ist.
Ursachen von Schlafstörungen
Die Gründe für nächtliche Schlaflosigkeit sind vielfältig. Eine Schlafstörung kann sich sowohl als eigenständiges Krankheitsbild als auch als Symptom einer organischen oder psychischen Störung äussern. Folgende Ursachen können den verschiedenen Schlafstörungen zugrunde liegen:
Welche Formen von Schlafstörungen existieren?
Fachpersonen unterscheiden verschiedene Formen von Schlafstörungen. Die Amerikanische Gesellschaft für Schlafmedizin hat sechs Hauptgruppen klassifiziert:
Depression und Schlafstörungen: Symptom oder Ursache?
Schlafstörungen sind mitursächlich für psychische Erkrankungen. So ist der Zusammenhang zwischen Depression und Schlafstörungen wissenschaftlich gut untersucht. Aktuelle Studien zeigen, dass ein Großteil aller Menschen mit Depressionen, an Schlafstörungen oder nicht mehr erholsamem Schlaf leiden. Lange ging die Forschung davon aus, dass die Schlafstörung nur ein Symptom der Depression ist. Heute weiss man, dass eine eingeschränkte Schlafqualität mitursächlich für psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen ist. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass die gezielte Behandlung von Schlafstörungen bei depressiven Menschen nebst der Verbesserung des Schlafes auch zu einer bemerkenswerten Verbesserung der depressiven Symptomatik führt. Dies ist einer der wichtigsten Fortschritte in der Behandlung von Depressionen in den letzten Jahrzehnten. Gerade deswegen integrieren wir den Schlaf auch als zentralen Faktor in unsere Behandlung der Depression.
Zum Autor
Fabian Müller, studierte Psychologie in Zürich und schloss sein Studium mit einem Master in klinischer Psychologie ab. Aktuell absolviert der Psychologe die Weiterbildung «Psychotherapie mit kognitiv-behavioralem und interpersonalem Schwerpunkt» am Klaus-Grawe-Institut in Zürich. Während dem Studium arbeitete er im Schlaflabor Fluntern in Zürich. Nach seinem Abschluss arbeitete er in der Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers und war dort als Stationspsychologe auf der Entwöhnungsstation und Praktikumskoordinator im Bereich Psychologie tätig. Seit März 2019 arbeitet der Psychologe bei uns im Clinicum Alpinum.
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