Jung und Alt – der Mix bringt’s

Die Kombination aus Digitalisierung und demografischem Wandel verursacht vielen Unternehmen Bauchschmerzen. Die Belegschaft wird immer älter, nur wenige jüngere Arbeitnehmer kommen nach. Gleichzeitig ist die Digitalisierung der wichtigste Treiber unserer zukünftigen Gesellschaft. Wie können Unternehmen am Ball bleiben und gleichzeitig die älteren Arbeitnehmer für die Herausforderungen der digitalen Welt fit machen?

Altersgruppe 50plus wächst im Betrieb

Durch den demografischen Wandel verschiebt sich das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer. Schon heute ist die Hälfte der Mitarbeitenden älter als 45 – Tendenz steigend.

Gründe dafür liegen in einer höheren Lebenserwartung, einem Rentensystem, welches ohne längere Lebensarbeitszeit nicht mehr finanzierbar ist sowie im vorherrschenden Fachkräftemangel. Mitarbeiter der Altersgruppe 50plus fühlen sich oftmals nicht mehr fit genug für ihren Job. Der Nutzen neuer Technologien wird von ihnen oftmals kritisch beäugt und es bestehen grosse Berührungsängste mit digitalen Arbeitsinstrumenten. Sie fühlen sich nicht gut vorbereitet auf die digitale Zukunft. Aus diesen Gründen scheiden sie oft früher als geplant aus dem Arbeitsleben. Gleichzeitig stagniert der Nachwuchs. Für Unternehmen ist es jedoch absolut notwendig sich auf neue (digitale) Arbeitsweisen einzulassen. Eine Herausforderung vor der sich Arbeitnehmer zunehmend fürchten.

Altersdurchmischte Teams als nachhaltigste Lösung

Wer ältere Arbeitnehmer länger im Betrieb halten und die nötige Wandelbarkeit des Unternehmens sicherstellen möchte, sollte auf einen guten Mix aus Jung und Alt setzen. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW).

Einfacher gesagt als getan! In der Praxis zeigt sich, dass sich die Bedürfnisse von älteren und jüngeren Mitarbeitenden grundlegend unterscheiden.

Junge Arbeitnehmer sind überdurchschnittlich gut ausgebildet, wünschen sich Freiraum, vielfältige und abwechslungsreiche Aufgaben. Themen wie Flexibilisierung der Arbeit und Work-Life-Balance stehen für sie im Vordergrund. Sie wollen berufliche Erfahrungen sammeln, Verantwortung übernehmen und haben hohe Aufstiegserwartungen. Zudem absolvieren sie gerne regelmässig Weiterbildungen.

Die ältere Generation dagegen sucht nach sinnstiftenden Aufgaben, Reduktion von Belastungen und einem langsamen Ausstieg aus der Erwerbstätigkeit.

Ein Unternehmen steht immer vor der Herausforderung die Bedürfnisse beider Generationen zu berücksichtigen. Neben den bekannten Instrumenten wie Weiterbildungsangeboten, Beförderungen trotz höherem Alter und der Einführung von Mentorenprogrammen gilt es insbesondere das Instrument der altersdurchmischten Teams nicht zu vernachlässigen! Diese Massnahme schnitt bei der Studie der ZEW als beste Lösung ab. Die Beschäftigungsperioden der älteren Mitarbeitenden in Betrieben mit altersgemischten Teams dauerten wesentlich länger an.

Arbeitsleitung ist unabhängig vom Alter

Ältere Mitarbeitende bringen einen vollen Rucksack an Know-how und Erfahrung mit. Sie verstehen aufgrund ihrer Lebenserfahrung komplexe Zusammenhänge oftmals besser und können leichter Wesentliches von Unwesentlichem trennen. Zudem sind sie gelassener und haben klar strukturierte Arbeitsweisen. Junge Menschen profitieren von diesem Wissen und der Erfahrung ihrer älteren Kollegen. Im Gegensatz dazu kann der junge Kollege Unterstützung bieten bei der Bewältigung neuer Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit neuen Technologien und der Digitalisierung.

Bildet ein Unternehmen altersdurchmischte Teams bzw. stellt Mitarbeitende unterschiedlichen Alters ein, ist dies gewinnbringend für alle – Mitarbeitende und Organisation. Ein idealer Mix aus Jung und Alt fördert die Kreativität und die soziale Unterstützung. Auch der innerbetriebliche Wissenstransfer kann so sichergestellt werden.

Führungskraft als Schlüsselrolle

Führungspersonen müssen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden verschiedener Altersgruppen genaustens kennen. Nur so lassen sich altersdifferenzierte Handlungsfelder wie beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze, Verringerung von Zeitdruck, Förderung von Mentorenprogrammen und flexible Arbeitszeitmodelle darauf abstimmen. Immer vor dem Hintergrund die Personalstruktur so zu gestalten, dass eine gute Durchmischung sowie ein Austausch von älteren und jüngeren Mitarbeitenden gefördert werden.

Michelle Posch

Zur Autorin
Michelle Posch ist für den Bereich Marketing & Kommunikation des Clinicums Alpinum verantwortlich.

Pressemitteilung als PDF
(Wirtschaftregional)

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