Nicht nur der Betroffene selbst leidet unter der Erkrankung, sondern auch der Partner und die Familie. Umfragen des zweiten Deutschland Barometers Depression ergaben, dass fast die Hälfte der Partnerschaften aufgrund einer Depression in die Brüche gehe. Denn diese Krankheit stellt die Beziehung vor eine Zerreissprobe. Der Referent erläutert, weshalb die Beziehung ins Wanken gerät und wie man mit dieser Belastungsprobe umgehen kann, ohne sich selbst zu vergessen.
Erkrankt ein Partner an einer Depression, belastet dies enorm die Beziehung. Es kostet sehr viel Kraft, Geduld, Sensibilität und Energie zuzusehen, wie der geliebte Mensch leidet. Ein Wechselbad der Gefühle von Verantwortung übernehmen, Schonung, Rückzug, Sprachlosigkeit und Verständnislosigkeit „bedroht“ dabei die Partnerschaft. «Wie kann oder soll ich mich meinem Partner gegenüber verhalten?» Vor allem zu Beginn der Erkrankung begegnet man dem Betroffenen noch mit viel Verständnis und Rücksichtnahme. Mit der Zeit fällt es aber schwer, die Auswirkungen der Depression und das Verhalten des Partners nicht zu persönlich zu nehmen, sondern als Teil der Krankheit zu betrachten. Wichtig ist aber vor allem, sich selber und seine eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen.
Leitung: Dr. med. Marc Risch, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Chefarzt des Clinicum Alpinum, einer Fachklinik für die Behandlung schwerer Affekterkrankungen.